Persönlichkeitsrecht
Babys und (Klein)kinder sind beliebte Foto- und Video-Motive stolzer Eltern und Großeltern und finden sich zu Hauf in sozialen Netzwerken wieder. Die Bilder werden gerne gelikt, mit Herzen, Smileys und Text-Kommentaren versehen und geteilt. Auch aus dem Eltern-Kind-Kurs posten Eltern Fotos und Videos in den jeweiligen Gruppenchat. Hakt man nach, ob dies in Ordnung sei, so erhält man ganz unterschiedliche Antworten:
„Sehr praktisch, bleibt doch in der Gruppe.“, „Eine schöne Erinnerung – völlig okay.“, „Was soll denn passieren, wir kennen uns doch.“, „Ich möchte eigentlich nicht, dass Fotos von meinem Kind geteilt werden.“, „Ich poste nur Fotos von meinen Kindern von hinten und mit Kleidung.“, „Bei PEKiP und Babymassage finde ich das unangebracht, aber da bin ich auch die Einzige.“, „Per Mail wäre das ok, ich habe kein WhatsApp.“, …
Wird das Thema von der Einrichtung bzw. durch die Kursleitung nicht geklärt, ist es meist ein Selbstläufer, womit nicht zwangsläufig alle Teilnehmenden / Kursleitungen glücklich sind.
Der Themenschwerpunkt lädt die Kursteilnehmenden ein, in den moderierten Austausch zu kommen und bietet die Chance, den Umgang mit eigenen und fremden Kinderfotos zu reflektieren, eigene Wege für sich selbst und für die Kurs-Gruppe zu finden und sensibel für das Thema zu werden.
Dabei sollten die Aspekte Persönlichkeitsrechte, Verantwortung für andere und Gruppenkultur sorgsam und respektvoll abgewogen werden.
In einigen Familienbildungsstätten gibt es bereits einheitliche Regelungen, die vor Kursbeginn kommuniziert werden. Sollte hierzu innerhalb der Einrichtung Klärungsbedarf bestehen, so könnten die Karten auch ein Angebot sein, um die eigene Position innerhalb der Einrichtung auszuloten, eine gemeinsame Haltung zu finden und die Kursleitungen zu stärken.